Erfolgreiches Geschäftsjahr 2020

Die LKW erzielten im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 83.6 Millionen Franken und einen Jahresgewinn von 9.7 Millionen Franken. Davon werden rund 2.9 Millionen an das Land Liechtenstein ausgeschüttet. Das gute Ergebnis ist darauf zurückzuführen, dass die Beschaffung von Strom während der Coronakrise an den Börsen markant günstiger war als budgetiert, sodass trotz deutlich tieferem inländischem Absatz ein sehr gutes Ergebnis im Stromhandelsgeschäft erzielt werden konnte.
Pandemie und Preiszerfall
Besonders in Krisenzeiten sind eine verlässliche, stabile Energieversorgung und eine funktionierende Kommunikationsdienstleistung zentral. Die bereits bestehenden Pläne für Krisensituationen haben sich vollständig bewährt, und die notwendigen Ressourcen für die Grundversorgung und andere Dienstleistungen der LKW waren jederzeit verfügbar.
Die Covid-19-Pandemie stellte die Strombedarfs- und Absatzplanung sowie alle damit zusammenhängenden energiewirtschaftlichen Aufgabenstellungen vor grosse, ganz neue Herausforderungen. Für die tägliche Prognose muss der Strombedarf und Absatz für die Folgetage, Wochen und Monate mehr oder weniger passgenau bestimmt werden, damit die Gesamtportfoliobewirtschaftung rentabel geführt werden kann. Nach dem Lockdown im Frühjahr wurde ein enger Dialog mit den Grossverbrauchern geführt, da diese ihre Produktion teilweise vollständig aussetzten. Die Beschaffung von Strom an den Börsen war aufgrund der europaweit sehr geringen Nachfrage markant günstiger als budgetiert, was deshalb trotz deutlich tieferem inländischem Absatz zu einem sehr guten Ergebnis im Stromhandelsgeschäft geführt hat.
Der EnergieLaden hat sich auch während der Schliessung im Frühjahr sehr gut präsentiert, was zu einem sehr ansprechenden Ergebnis geführt hat. Einzig bei den Elektroinstallationen hat die Verschiebung von Kundenprojekten und den zusätzlichen Covid-Massnahmen auf den Baustellen zu einem deutlich negativen Einfluss auf den Abschluss geführt.
Erneuerbare Energie auf dem Vormarsch
Mit der Energiestrategie 2030 und der Energievision 2050 hat Liechtenstein eine starke Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung im Land geschaffen. Das Ziel, 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2050 in Liechtenstein einzusetzen, unterstützten die LKW bereits im vergangenen Jahr durch verschiedene Projekte, wie etwa die Fertigstellung des erneuerten Wasserkraftwerks Mühleholzquellen, die 10.4 prozentige Beteiligung am Windpark Berlar in Nordrhein-Westfalen sowie durch die Fortführung der Wasserkraftprojekte in der Steiermark. Aber auch auf der Verbraucherseite haben die LKW den Einsatz von erneuerbaren Energien im Gewerbe- und Industriebereich durch die Einführung des Produkts LiStrom alpin stark gefördert. Viele Kundinnen und Kunden konnten bereits von der Wichtigkeit, erneuerbare Energien einzusetzen, überzeugt werden, sodass per Ende 2020 der Verkauf von erneuerbaren Stromprodukten insgesamt um 10 Prozent gesteigert werden konnte. Ab Januar 2021 bieten die LKW standardmässig für alle Kundengruppen nur noch erneuerbaren Strom an. Nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch wird Graustrom zur Verfügung gestellt.
Take Rate deutlich über den Erwartungen
Der weitere Ausbau des Glasfasernetzes ging sehr zügig voran, wobei per Ende 2020 ein Ausbaugrad von 71.1 Prozent und eine Take Rate (aktive Nutzung der bestehenden Glasfaseranschlüsse) von 58.7 Prozent erreicht werden konnte. Dies ist eine Steigerung gegenüber letztem Jahr von rund 23 Prozent. Damit haben fast zwei Drittel aller Besitzer eines Glasfaseranschlusses auf die neue Technologie umgestellt.
Die Abschaltung von Teilen des bestehenden Telefonie- und Kabelfernsehnetzes ging problemlos vonstatten, sodass eine nahezu vollständige Erschliessung Liechtensteins mit leistungsfähiger Lichtwellentechnologie bis Ende 2022 sehr wahrscheinlich ist. Der Vergleichsdienst Cable.co.uk hat in einer vergleichenden Studie Liechtenstein mit einer Internetgeschwindigkeit von 230 Mbit / sec weltweit als leistungsfähigsten Anbieter klassiert. Dies ist eine grosse Auszeichnung für die LKW und bestätigt die strategische Ausrichtung im Bereich Kommunikation.
Smart Meter-Infrastruktur und Smart Grid-Aktivitäten
Die Vereinheitlichung der Smart Meter-Infrastruktur wurde im letzten Jahr weiter vorangetrieben. Im Rahmen der periodischen Eichung der Messmittel wurden viele Stromzähler ausgetauscht und durch eine neue Zählergeneration mit aktuellen Schnittstellen ersetzt. Smart Meter-Daten sind für eine zeitnahe Stromabrechnung, den Stromhandel und weitere vielschichtige Smart Grid-Funktionalitäten von zentraler Bedeutung. Für die laufenden Innovationsprojekte erweiterte Netzanalyse und Energieportal gewann die Smart Meter-Infrastruktur der LKW weiter an Stellenwert. Nebst den Abrechnungswerten auf Tages- und Monatsdaten sind auch die 15-Minuten-Lastgangdaten von Bedeutung. Die dafür erforderliche Systemstabilität wurde in enger interner Zusammenarbeit weiter optimiert. Bereits mehr als 80 Prozent aller Geräte liefern zwischenzeitlich die gewünschten Lastgangdaten für Grid Analytics.