Unsere Stromzukunft

Stromversorgungssicherheit, Energiewende und Erhöhung des Eigenversorgungsgrads sind Themen, die nicht erst jetzt aktuell sind, sondern die uns als Energieversorger schon seit Jahren beschäftigen. Hier zeigen wir Ihnen auf, was die LKW unternehmen, um Liechtenstein langfristig und verlässlich mit Strom zu versorgen. 

Stromversorgung in Liechtenstein

Liechtenstein ist bestens in das sehr zuverlässige europäische Stromsystem eingebunden. Mit vier grenzüberschreitenden Leitungen in die Schweiz und einer Anbindung nach Österreich hat die internationale Anbindung eine hohe Ausfallsicherheit. Das Verteilnetz in Liechtenstein, das von vier Umspannwerken gespeist wird, ist aufgrund des hohen Verkabelungsgrads sehr ausfallsicher. Die inländische Stromversorgung ist bereits gut ausgebaut; dennoch bestehen noch ungenutzte Potenziale bei Wasser-, Wind- und Photovoltaikstromproduktionsanlagen, die weiter ausgebaut werden sollten, um die Auslandabhängigkeit zu reduzieren. Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch das Netz für den weiteren Ausbau von dezentralen Stromproduktionsanlagen ausgelegt werden muss. 


Wasserkraftwerke der LKW

Die LKW betreiben in Liechtenstein zwölf Wasserkraftwerke, die zusammen circa 72'000 MWh produzieren. Das entspricht etwa 18 Prozent des benötigten Stroms in Liechtenstein.

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Photovoltaikanlagen der LKW

Die LKW betreiben 18 eigene PV-Anlagen und produzieren damit jährlich 866 MWh erneuerbaren Strom.

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Potenziale für die Stromproduktion in Liechtenstein

Seit 2010 haben die LKW etwa 60 Projekte zur Prüfung von erneuerbaren Stromproduktionsmöglichkeiten oder bestehenden Anlagen durchgeführt. Dabei wurde der Grossteil dieser Projekte aus wirtschaftlichen und technischen sowie ökologischen Gesichtspunkten als unrentabel oder nicht realisierbar eingestuft und dementsprechend verworfen.

Strategie der LKW 

Die Strategie der LKW zielt klar auf erneuerbare Stromproduktion ab und konzentriert sich daher auf Wasserkraft- , Photovoltaik- und Windenergie. Eine fossile Erzeugung von Strom ist ausserhalb der strategischen Stossrichtung der LKW. Die Potenziale für mit erneuerbaren Ressourcen betriebenen Blockheiz- und Biomassekraftwerke sind in Liechtenstein bescheiden. Diese Kraftwärmekopplungsanlagen stehen Liechtenstein Wärme näher als den LKW, weshalb diese aus Sicht der LKW auch von Liechtenstein Wärme weiterverfolgt werden sollen. 

Photovoltaik

Die Energiestrategie 2030 zielt auf einen weiteren jährlichen Zubau von 5 MWp installierter PV-Leistung und damit auf mehr als einer Verdoppelung der heutigen Produktion hin. Dieses Ziel ist ambitioniert, aber durchaus erreichbar. Bis anhin wurden vor allem PV-Anlagen auf Schräg- und Flachdächern installiert, Fassadenanlagen sind eher selten. Diese haben auch bei optimaler Ausrichtung eine deutlich tiefere Jahresproduktion als Dachanlangen, produzieren aber bei Südausrichtung in den Wintermonaten mehr als im Sommer. Die LKW sind der Ansicht, dass der Ausbau der Photovoltaik in Liechtenstein nicht auf Dach- und Fassadenanlagen beschränkt sein sollte. Doppelnutzungen wie Solarfaltdächer oder Agri-Solar sowie Freiflächenanlagen sollten gesetzlich ermöglicht werden. Freiflächenanlagen bieten grosses Potenzial, dürfen nach aktueller Rechtslage aber nur auf als Bauzone deklarierten Flächen installiert werden. Daher sind beispielsweise Anlagen in Landwirtschaftszonen momentan nicht bewilligungsfähig. Eine Anpassung der gesetzlichen Grundlagen erfordert einen politischen Diskurs, der in den nächsten Jahren geführt werden sollte.

Agri-Photovoltaik
Alpine Solaranlagen
Parkplatzüberdachung mit Solarfaltdach (Foto: DHP Technology)
Schwimmende Photovoltaik
Freiflächenanlagen
Fassadenphotovoltaik

Windkraft

Im Gegensatz zu Wasser- und Solarenergie liefern Windanlagen vermehrt Winterenergie. Neue Abklärungen im Jahr 2023 ergeben entlang des Rheins zwischen Balzers und Ruggell Erträge aus Windenergieanlagen in einer Grössenordnung von >70'000 kWh, was in etwa der Produktion aller Wasserkraftwerke der LKW entspricht. Dies ist gegenüber früheren Abklärungen durch neue Schwachwindanlagen möglich, die auch bei tieferen Windgeschwindigkeiten gute Erträge liefern. Es sollen nun konkret Projekte vorangetrieben und einer Entscheidung zugeführt werden. Auch sollten Projekte im unmittelbar benachbarten Ausland (wie z.B. Wind And) erneut aufgegriffen und im Allgemeininteresse des Landes neu geprüft werden. 
Zur Erhöhung des Eigenproduktionsanteils haben die LKW aufgrund der beschränkten Produktionsmöglichkeiten in Liechtenstein im benachbarten Ausland nach guten Beteiligungsmöglichkeiten gesucht. Mit der Repartner Produktions AG, einem Verbund aus der Repower AG und verschiedenen Stadtwerken, kann dies seit 2011 umgesetzt werden. Neben der Beteiligung an den Prättigauer Kraftwerken sind die LKW auch an den Windparks Prettin, Lübbenau und Berlar in Deutschland beteiligt.

Wasserkraft

Die einzige realistische Option zur Steigerung der Eigenversorgung mit der bewährten Technologie Wasserkraft besteht in der Umsetzung von Projekten im Ausland. Die LKW orientieren sich deshalb schon seit Jahren am grenznahen Ausland, um die Produktion von erneuerbarer Energie zu steigern. In Österreich investieren die LKW in eigene Wasserkraftanlagen. Dies bis anhin ausschliesslich im Bundesland Steiermark. Die Wahl dieses Bundeslandes wird durch verschiedene Aspekte attraktiv: zum einen eignet sich der deutschsprachige Raum, Österreich grenzt an die Regelzone Schweiz und zum anderen spielen auch politische und kulturelle Überlegungen für geeignete Standorte eine Rolle. In Österreich ist die Wasserkraft aktuell erst zu ca. 70 Prozent ausgebaut und das Potenzial für einen weiteren Ausbau noch gross. Die Ressourcen im grenznahen Vorarlberg und Tirol werden allerdings bereits von den lokalen Landesversorgern illwerke vkw AG und TIWAG weitestgehend genutzt; im Süden Österreichs hingegen sind mehrere kleinere und grössere Betreiber aktiv, die noch nicht alle Wasserläufe nutzen. In diesen Regionen gibt es auch einige mittelgrosse Kraftwerke, die nicht mehr betrieben werden, da sie für grosse Unternehmen zu klein und für Private zu teuer sind. Es sind solche Wasserläufe und Kraftwerke, die die LKW als Chance nutzen, um weiteren erneuerbaren Strom zu produzieren. Die Kraftwerke liegen in der Grösse von zwei bis zehn Gigawattstunden in der Jahresproduktion.

Rheinkraftwerke - grösstes ungenutztes Potenzial in der Region

Das grösste Potenzial für die Stromproduktion in der Region hat der Rhein und die Idee zur Nutzung des Rheins entlang der Landesgrenzen ist schon vor vielen Jahren entstanden. Bereits in den 1970er Jahren wurde eine entsprechende Projektstudie erarbeitet. Mitte der 1980er Jahre formierte sich das Studienkonsortium Rheinkraftwerke (SKRKW) mit Motor Columbus AG (heute: Alpiq AG), Nordostschweizerische Kraftwerke (heute: Axpo AG) und den Liechtensteinischen Kraftwerken. Das ergänzte Konzessionsprojektwurde 1990 eingereicht. Angedacht waren fünf Staustufen und eine Jahresproduktion von ca. 400 GWh, was dem Landesabsatz in Liechtenstein 2020 entspricht. Davon hätte jeweils die Hälfte Liechtenstein und der Schweiz gehört. In Liechtenstein und der Schweiz war der Widerstand gegen das Projekt gross und es gab sehr viele Einsprachen. Im Jahr 1993 erklärten die Regierung Liechtensteins und der schweizerische Bundesrat das Projekt für beendet. Als Hauptgrund wurde damals der Grundwasserschutz angeführt. Neben dem Widerstand und den Umweltbedenken war auch die Finanzierung des Projekts schwierig. Eine Wiederaufnahme des Projektes ist auch heute aufgrund der schweizerischen Gesetzgebung nicht möglich.

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